Jeder Tag im heurigen April ist noch schöner als der andere und die Temperaturen sind schon frühsommerlich. Gibt es eigentlich etwas Besseres als an einem heißen Sommer- oder Frühlingstag eine leckere Kugel Eis zu schlecken? 

Letztes Jahr habe ich von einer lieben Freundin der Familie zu meiner KitchenAid den dazugehörigen Eisbehälter geschenkt bekommen. Das war wirklich ein tolle Überraschung und ich habe mich riesig über das Geschenk gefreut! 

Seitdem produziere ich sehr gerne Eis, vor allem wenn ich Gäste zu Besuch habe. Und ich tüftle gerade am perfekten Rezept! 

Ein gutes Eis selber machen ist gar nicht so einfach, denn um das perfekte Ergebnis zu bekommen gilt es ein paar Dinge zu beachten. Ich denke das Wichtigste ist, wie bei vielen Dingen in der Küche, der Faktor Zeit! Um ein super leckeres Eis zu bekommen muss es reifen. Ich habe jetzt schon einige verschiedene Eissorten ausprobiert und bin dann immer zum Entschluss gekommen, dass das Eis aus meiner Eismaschine zwar lecker ist, es aber nochmal besser schmeckt, wenn ich es ein paar Stunden im Gefrierschrank durchfrieren lasse. Das hängt aber natürlich auch ein bisschen von der jeweiligen Eismaschine ab. 

Um ein wirklich cremiges Ergebnis zu bekommen ist eine ausgewogene Balance von Fett und Zucker nötig. Auch die Zugabe von etwas Alkohol macht das Eis cremig. 

In meinem heutigen Rezept habe ich für die cremige Konsistenz einen Teil vom Zucker gegen reinen Traubenzucker ausgetauscht. Im gut sortierten Supermarkt findet man Traubenzucker (Glukose oder Dextrose) im Zuckerregal. Ich habe bei meinem Supermarkt Dextrose bekommen und ein viertel vom Gesamtzuckeranteil durch diesen ersetzt. Und was soll ich sagen: Ich war vom Endergebnis wirklich begeistert! 

Aber Achtung: Bei Dextrose sollte nicht mehr als ein viertel der Gesamtmenge ausgetauscht werden, da man sonst eine unnatürliche Süße bekommt. 

Das heutige Rezept ist der absolute Klassiker unter den Eissorten – Vanilleeis. Ich bereite dieses Rezept sehr gerne öfter zu. Zum einen weil es wirklich gut gelingt und zum anderen weil sich Vanilleeis wunderbar variieren lässt. 

Zum Beispiel ist eines meiner Lieblingsdesserts, vor allem im Winter, ein Zwetschgen Crumble mit einer Kugel selbst gemachten Vanilleeis. Oder ich garniere es mit frischen Früchten wie zum Beispiel Erdbeeren wenn diese Saison haben. Um zum Beispiel ein frisches Beereneis zu bekommen, kannst du auch ein paar frische, klein geschnittene Beeren die letzten 3-4 Minuten in die Eismaschine geben und unter das Vanilleeis rühren… Ach, da würden mir jetzt noch zig andere leckere Ideen mit Vanilleeis einfallen 😉

Ich habe ja schon erwähnt, dass Eis herzustellen so seine Zeit benötigt. In meinem Fall beginne ich mit der Vorbereitung für das Vanilleeis ca. ein bis zwei Tage im Vorhinein. Häufig setze ich die Grundmasse am Abend an, lasse diese dann über Nacht im Kühlschrank ziehen und gebe sie dann am nächsten Tag in den Eisbehälter um es zu cremigen Eis zu rühren. Dann lasse ich es noch einmal über Nacht im Tiefkühler durchfrieren. Eine andere Möglichkeit ist es die Grundmasse gleich in der Früh zuzubereiten, diese ca. acht Stunden im Kühlschrank ziehen zu lassen, im Anschluss je nach Einsbehälter zuzubereiten und über Nacht durch gefrieren zu lassen.  

Vor allem wenn man Gäste hat, finde ich ein selbst gemachtes Eis unschlagbar, da man das Dessert schon vorbereitet hat und selbst gemachtes Eis sehr gut ankommt 😉

Übrigens bereite ich sehr gerne die 1 1/2 fache Menge vom Vanilleeis zu, da dieses recht schnell aufgegessen wird 😉

Heute serviere ich mein super cremiges Vanilleeis mit einer Tasse Espresso. Also ein Affogato al Caffé. Und denke dabei an meinen letzten Italienurlaub zurück 😉 

Zutaten für ca. 1 Liter Eis:

Zeitaufwand:
Zubereitung ca. 10 min
Ruhezeit im Kühlschrank ca. 8 h
Zubereitung in der Eismaschine: ca. 20-25 min
Reifezeit im Gefrierschrank ein paar Stunden

300 ml Milch
4 Dotter
90 g Feinkristallzucker
30 g Traubenzucker (Dextrose)
1 Vanilleschote
1 TL Vanilleextrakt (optional)
1 Prise Salz
300 ml Sahne

Zubereitung

  1. Das Mark der Vanille aus der Schote kratzen und kurz beiseite stellen. Die Milch in einem Topf bei mittlerer Temperatur unter ständigen Rühren erhitzen. Sie sollte sehr heiß sein aber nicht kochen. Den Topf vom Herd nehmen und auch kurz beiseite stellen. 
  2. Die Dotter mit dem Feinkristallzucker und dem Traubenzucker mit der Küchenmaschine oder dem Mixer verrühren bis sich der Zucker gut gelöst hat. Die heiße Milch dazugeben und alles kurz vermischen. Die Mischung zurück in den Topf geben und bei mittlerer Temperatur und unter ständigem Rühren erhitzen bis sich am Rand kleine Bläschen bilden und die Dotter-Milch Mischung sehr heiß ist und dampft. Achtung: Sie sollte nicht kochen!
  3. Die Mischung durch ein feines Sieb in eine Schüssel gießen, das Salz, das Mark der Vanille, einen Teelöffel Vanilleextrakt und die Sahne dazugeben und zugedeckt für ca. 8 h oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.
  4. Die Vanillemischung lt. Anleitung (je nach Eismaschine) in der Eismaschine gefrieren lassen. Mit dem Kühlbehälter von KitchenAid benötigt mein Eis ca. 20 – 25 Minuten bis es die gewünschte Konsistenz hat. Im Anschluss das Eis servieren oder in einem luftdichten Behälter einfrieren. 

friedarosa´s Tipp:

Ich finde das Vanilleeis schmeckt noch besser wenn man es nach der Zubereitung in der Eismaschine über Nacht oder für ein paar Stunden im Gefrierschrank reifen lässt. 

Falls du keine Vanilleschote zu Hause hast, kannst du auch nur Vanilleextrakt verwenden und umgekehrt. Anstelle von Traubenzucker kannst du einfach die gesamte Menge Feinkristallzucker, also in diesem Fall 120 g, verwenden. 

Die ausgekratzte Vanilleschote gebe ich in ein kleines Gefäß mit Feinkristallzucker und lasse sie ein paar Wochen darin. So habe ich meinen selbst gemachten Vanillezucker immer griffbereit :-).

Gutes Gelingen und viel Spaß beim Schlemmen!

Deine friedarosa

PS: Ich verwende bei Eis immer flüssige Sahne und keine geschlagene Sahne. Da das Eis in meinem Eisbehälter länger gerührt wird, wird die Sahne automatisch aufgeschlagen. Das Eis sollte auch nicht übermäßig lange gerührt werden, da es sonst „überschlagen“ wird. Das erkennst du wenn du kleine Sahnestücke in deinem Eis findest. 


Und dann vielleicht noch ...