ca. 1,5 Stunden für 4 Personen

Heute möchte ich dir gerne ein klassisches Hausmannskost-Rezept vorstellen. Kartoffelloabelen oder wie man auf Deutsch sagt Kartoffellaibchen. Dieses Gericht ist nicht nur für die kalte Jahreszeit sehr lecker, du kannst es eigentlich das ganze Jahr zubereiten. Serviert werden die Kartoffelloabelen klassisch mit Sauerkraut oder auch Salat. Und was auf keinen Fall bei mir fehlen darf ist ein Schüsselchen mit Apfelmus! Kartoffelloabelen esse ich schon seit ich ein Kind bin mit Apfelmus! Welch ein Glück, dass ich gerade in der kalten Jahreszeit einmal in der Woche frisches Apfelmus koche, da ich es wirklich sehr gerne habe und ein perfekter Nachtisch ist. Vor allem lauwarm 😉 

Als ich vor zwei Wochen wie üblich am Bauernmarkt mein Gemüse eingekauft habe, habe ich unter anderem einen halben Kilo frisches Sauerkraut mitgenommen. Ich finde, dass Sauerkraut immer schmeckt, aber gerade im Winter habe ich es besonders gerne! Nicht nur weil ich Sauerkraut sehr gerne habe, es ist auch eines meiner absoluten Superfoods! Durch den hohen Ballaststoffanteil macht Sauerkraut lange satt und ist ein Allround Talent für die Darmgesundheit (Vorausgesetzt: Du verträgst Sauerkraut! Wenn nicht, dann bitte tausche es gegen zB ein „Schlamperkraut“ oder einen Salat aus). Was mir besonders an Sauerkraut imponiert, ist der hohe Vitamin- und Mineralstoffanteil! Allen voran enthält Sauerkraut die Vitamine A, B, C und K sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Magnesium. Somit ist Sauerkraut ein absoluter Immunbooster, schützt unsere Zellen und stärkt unsere Knochen! Ich sage es ja, ein absolutes Superfood! Und gerade in Zeiten wie diesen, kann man nicht zu viel davon bekommen 😉

Mein heutiges Gericht benötigt etwas Zeit. Dafür macht es jede Menge Spaß es zu kochen und allen voran überzeugen meine Kartoffelloabelen voll im Geschmack! Der Teig ist eventuell etwas tückisch, vor allem, wenn du ihn das erste Mal zubereitest, da er wirklich extrem klebt. Man neigt dann gerne dazu immer mehr Mehl in den Teig zu kneten. Dadurch werden die Laibchen am Ende aber viel zu fest und sind nicht mehr so locker und fluffig, wodurch der Geschmack leidet. Das heißt, heute macht man sich im wahrsten Sinne des Wortes, die Hände schmutzig (klebrig) 😉 ! Der Teig sollte also wirklich kleben wenn du ihn knetest. Mit bemehlten Händen lassen sich die Laibchen aber sehr gut formen und im Anschluss auf die bemehlte Arbeitsfläche legen. So kannst du sie dann auch ganz leicht in die heiße Pfanne zum braten geben. Der nächste Clou an meinem heutigen Gericht ist, dass die Kartoffellaibchen bei mittlerer Hitze langsam und fast schwimmend heraus gebacken werden. Wenn du zu ungeduldig bist und die Pfanne zu heiß hast, dann verbrennen sie sehr schnell. Wenn ich mir es also so recht überlege, fällt mein heutiges Gericht in die Kategorie: Geduld ist eine Tugend! Das fängt beim Teig kneten an und hört beim Herausbacken der Laibchen auf 🙂 Aber keine Sorge, mit etwas Zeit und Geduld werden deine Laibchen bestimmt sehr lecker! 

Vielleicht sind die Kartoffelloabelen ja ein passendes Gericht für das erste Adventwochenende 🙂

Zutaten

1 kg Kartoffel
2 Eier
1 EL Butter
1/2 Zwiebel
1 cm dicke Scheibe Speck
2 EL Petersilie
250-300 g griffiges Mehl
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Rapsöl

Zubereitung

  1. Die Kartoffel ein paar Stunden oder am Tag vorher in der Schale weich kochen. 
  2. Den Zwiebel fein hacken und in einem Esslöffel Butter glasig dünsten. Den Speck in kleine Würfel schneiden und die Petersilie fein hacken.
  3. Die gekochten Kartoffel schälen und mit der Kartoffelwiege bzw. der Kartoffelpresse zerdrücken. In der Mitte eine Mulde machen und die Eier hineinschlagen. Die Gewürze, den Zwiebel, den Speck und die Petersilie dazugeben und zum Schluss das Mehl, beginnend mit 250 g, dem Teig beimengen. Alles mit den Händen zu einem weichen, klebrigen Teig kneten und eine breite Rolle formen. Je nach Kartoffelsorte ev. noch etwas Mehl hinzufügen. Der Teig sollte aber klebrig sein. Dabei etwas Mehl unter und auf die Kartoffelteigrolle geben, damit sie leichter zum Formen geht.
  4. Mit einem Messer ca. 1 cm breite Scheiben herunterschneiden und mit bemehlten Händen kleine Laibchen formen. Diese auf die bemehlte Arbeitsfläche legen und gegebenenfalls mit einer Gabel noch etwas platt drücken.
  5. Nun die Kartoffellaichen in einer Pfanne mit Rapsöl langsam von beiden Seiten goldbraun backen. Pro gefüllter Pfanne dauert dies ca. 10-15 Minuten. Achtung: Nicht zu wenig Öl zum Braten verwenden, sonst hängen die Laibchen in der Pfanne an. In der Zwischenzeit einen Teller mit Küchenrolle belegen und im Backrohr oder einer Wärmeschublade warm halten. Wenn die ersten Kartoffellaibchen fertig sind, diese auf den Teller um Abtropfen geben und in der Zwischenzeit warm stellen. Den Vorgang wiederholen bis alle Laibchen heraus gebacken sind. 
  6. Die Kartoffelloabelen mit Sauerkraut und Apfelmus servieren.

friedarosa´s Tipp:

Die Kartoffellaibchen schmecken auch hervorragend ohne Speck für alle die eine vegetarische Alternative haben möchten. Falls ein paar Kartoffelloabelen über bleiben schmecken sie auch kalt sehr gut 😉

Gutes Gelingen und viel Spaß beim Kochen!

Deine friedarosa

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